23.04.2020

Begegnung trotz Kontaktverbots

Mitte April hat die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder über erste Lockerungen in der Corona-Krise beraten. Die Büchereien gehören mit zu den ersten Einrichtungen, die nach der Schließungszeit mit strengen Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder öffnen dürfen. Das führte zu vielen Nachfragen von Seiten der Ehrenamtlichen und auch Pfarrerinnen und Pfarrer. Spürbar war in allen Mails und Telefonaten das Bedürfnis nach Austausch. Doch ein Treffen ist derzeit unvorstellbar.

Dank Technik war trotz Corona und dem bestehenden Kontaktverbot ein Treffen im größeren Rahmen möglich. Im virtuellen Raum trafen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 17 Büchereien bei einem Videomeeting. Im Mittelpunkt standen Fragen rund um die Öffnung von Büchereien, Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die vorher zu regeln sind, Auflagen, die die Bundes- oder Landesregierungen machen usw. „Das war sehr fruchtbar und effektiv“ schrieb Dr. Andrea Becher aus Willich anschließend und auch Ulrike Berger aus Bergisch Gladbach-Refrath sagte „Danke für das inspirierende Gespräch“..

Das virtuelle Treffen zeigte vor allem eines: die Mitarbeiterinnen aus unseren Büchereien bewegen alle dieselben oder ähnliche Fragen und es tat gut, zu hören, wie andere mit diesen Fragestellungen umgehen und kreative Lösungen in den Büchereien und Gemeinden suchen. Für die einen war der Austausch eine gute Grundlage, um mit dem Team gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu durchdenken und sich für eine Variante zu entscheiden, für andere wiederum war es eine Grundlage, um dem Presbyterium ein Konzept für die Wiedereröffnung vorzulegen und so dessen Zustimmung zu bekommen.

Ulrike Knichwitz von der Matthäikirche in Bonn konnte bereits ihre ersten Erfahrungen aus der kontaktlosen Ausleihe einbringen und machte deutlich, dass sie sich nicht darauf verlassen können, dass die Leserinnen und Leser zum Beispiel das Abstandsgebot von sich aus einhalten. Bei der nächsten Öffnung wird es Markierungen auf dem Boden geben. Und sie werden die Laufrichtungen von Rückgabe bis zum Ausleihtisch mit Stühlen und Bändern absperren. Darüber hinaus werden alle Personen in einer Liste registriert werden und ab dem nächsten Mal auch mit Uhrzeit. Doch die gute Nutzung – immerhin 30 vorbereitete Päckchen für den ersten Ausleihtag – bestätigen den großen Bedarf und das Team in diesem Sinne weiterzumachen.

Das Büchereiteam hat die Ausleihe so organisiert und auf der Homepage der Kirchengemeinde veröffentlicht:

Der Ablauf ist wie folgt:

Bis montags 22.00 Uhr besteht die Möglichkeit per Medienkatalog oder per E-Mail seine Buchbestellung aufzugeben. Zusätzlich werden montags zwischen 15 und 17 Uhr telefonische Bestellungen aufgenommen. Vorrang in der Bestellung haben die Vormerkungen im Medienkatalog.

Zeitschriften können ausnahmsweise in dieser Zeit auch vorgemerkt werden, aber weiterhin nur eine Woche ausgeliehen werden.

Mittwochs zwischen 14 und 16 Uhr können dann die Päckchen mit Ihren Bestellungen abgeholt werden. Dazu wird draußen vor der Kirche bei schönem Wetter ein Tisch aufgebaut. Die Päckchen sind alphabetisch sortiert. Nehmen Sie einfach Ihr Päckchen, auch wenn nicht alles Vorbestellte dabei ist. Nur eine Person soll das Päckchen abholen.

Bei schlechtem Wetter findet die Ausleihe im Foyer statt. Jeder möge dann nur einzeln eintreten.

Rückgabe von Büchern

Zusätzlich wird es einen Rolltisch geben, auf dem Sie Ihre ausgelesenen Bücher zurückgeben können. Einfach ablegen. Das Bücherprogramm erkennt automatisch, wer das Buch entliehen hatte.

Die Bücher werden im Abstand von 36 Stunden zweimal gereinigt und dann ins Regal zurücksortiert.

Und sie informiert mit einem Videofilm auf ihrer Homepage:

https://vimeo.com/412042800

Text: Helga Schwarze / Homepage Matthäikirche
Fotos: Ulrike Knichwitz

 

Auch in der Evangelischen Öffentlichen Bücherei Meckenheim wird der Ausleihbetrieb schrittweise wieder aufgenommen, auch wenn die Bücherei selbst für das Publikum noch nicht geöffnet ist.

Impressionen:

 

 

 

Fotos: Helga Hudec-Krieg

 

 

 

 

 

Die Evangelische Öffentliche Bücherei in Altenkirchen hat folgendes Konzept für die Wiederöffnung ihrer Bücherei vorgelegt:

Konzept zur Wiederöffnung der Evangelischen Öffentlichen Bücherei in Altenkirchen in Pandemiezeiten:

  1. Aufgrund unserer Räumlichkeiten und Quadratmeterzahl dürfen nur 6 Kunden gleichzeitig in die Bücherei.
  2. Unser Ein- und Ausgang wird für eine Zeit NUR Ausgang sein.
  3. Eingang soll durch den Martin-Luther-Saal (Gemeindesaal) erfolgen. Hier besteht die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen.
  4. Eine Mitarbeiterin kontrolliert am neuen Eingang den Zutritt, die andere sitzt an der Verbuchungstheke.
  5. Die Kunden legen auf dem Weg in die Bücherei ihre Medien, die sie zurück geben wollen, in unserem Zwischenraum ab. Die Medien werden erst nach einer Quarantänezeit durch eine Mitarbeiterin zurückgebucht.
  6. Nur für die neue Ausleihe kommen die Kunden zur Verbuchungstheke, danach verlassen sie die Bücherei durch unsere normale Tür.
  7. Auch die Ausleihe kann vermutlich kontaktlos funktionieren. (Ausweis- und Mediennummer können nach Ansage von Hand eingegeben werden oder es kann auch durch den Spritzschutz gescannt werden.)
    Durch die Regelung des Besucherstroms und die Beschränkungen kann erreicht werden, dass in der Bücherei und insbesondere auch vor der Theke der Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden kann.
  8. Die Rollen „Eingangskontrolle“ und „Ausleihe“ können natürlich getauscht werden. Durch die Rollen ist gewährleistet, dass auch die Teammitglieder deutlich mehr als 1,5 Meter Abstand haben.
  9. Die Ausleihtheke ist mit einem Spritzschutz versehen.
  10. Die Kunden können vor dem Betreten des Zwischenraums, in dem auch die Medien zur Rückgabe abgelegt werden, die Hände desinfizieren. Türgriffe werden mit Hygienetüchern gereinigt.
  11. Es wird für ausreichende Durchlüftung der Räumlichkeiten gesorgt.
  12. Die Kunden werden auf die Abstandsregeln hingewiesen und gebeten, eine Mund-Nase-Abdeckung zu tragen.

 

 

 

 

 

Text und Fotos für Altenkirchen: Meike Lauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Evangelische Öffentliche Bücherei in Zülpich informiert ihre Leserschaft über den Gemeindebrief und den Schaukasten über ihr Angebot in dieser Krisenzeit:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Evangelischen Öffentlichen Bücherei in Remagen gibt es die Informationen auf ganz unterschiedlichem Wege:

 

 

Es ist soweit, auch wir die Evangelische Öffentliche Bücherei an der Johanneskirche in Wuppertal dürfen wieder öffnen. Natürlich unter Beachtung der Hygiene-Schutzmaßnahmen. Das Presbyterium der Gemeinde möchte, dass im Gemeindezentrum wieder ein wenig Leben einkehrt. Die Bücherei hat einen Schutz vor den Verbuchungsplatz bekommen und mit Schildern wird der einzelne Eintritt mit vorheriger Händedesinfektion und das Tragen des Nase-Mund-Schutzes für unsere Besucher geregelt. Inzwischen sind wir an diese Regeln und das Abstand halten doch gewöhnt. Endlich können sich unsere Besucher wieder in der Bücherei umschauen und sich das Gewünschte mit nach Hause nehmen. Während der Wartezeit wird unsere Organistin zeitweise auf der Orgel spielen und die Fenster und Türen öffnen, sodass die auf den Büchereibesuch wartenden Menschen mit Musik erfreut werden. Wir freuen uns unsere großen und kleinen Besucherinnen und Besucher wiederzusehen, auch wenn Stühle und Sitzecke nicht mehr zum längeren Verweilen einladen.

So treffen die Leserinnen und Leser Frau Kaless derzeit in ihrer Ev. Öffentlichen Bücherei in der Lukaskirche in Kaarst-Holzbüttgen an.
Und so sieht es in der Ev. Öffentlichen Bücherei im hessischen Wißmar aus, die seit Montag, dem 27. April mit Genehmigung des Presbyteriums und unter Anwendung aller Hygieneauflagen wieder geöffnet haben.  Unsere Leser haben das Angebot dankbar angenommen.

 

Schauen Sie auch in den Beitrag: „Büchereiarbeit in Krisenzeit“ https://buechereien.ekir.de/?p=11122

 

Vielleicht haben Sie Lust, Ihre Öffnungs- oder Ausleihregelungen an dieser Stelle kund zu tun. Dann nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion.

Kommentare

Vorgestern abend war ich bei diesem Treffen dabei. Es war sehr informativ. Es wurden Erfahrungen, Vorschläge und Ideen ausgetauscht. Nach diesem Treffen hatte ich so ein Gefühl, wenn man alles organisiert, wird diese Ausnahmesituation nicht schwer. Mal gucken, wie sich das in der Praxis einpendelt. :-)

Ich möchte einen großen Dank an die Organisatoren des Treffens aussprechen! Und auch einen großen Dank an die Kollegen, die dabei waren!

Viele Grüße von der Bücherei Leselust aus Bonn,
Alles Gute und bleiben Sie gesund!

Leider müssen wir unsere Türen in Remagen noch geschlossen halten. Doch dank der sehr hilfreichen Videokonferenz und der vielen Tipps der Kolleginnen konnten wir schon ein Konzept erarbeiten, das wir unserem Presbyterium vorlegen werden. Wir hoffen, dass bei der nächsten Presbyteriumssitzung eine positive Entscheidung getroffen wird und wir die Türen zur Bücherei wieder öffnen dürfen. Bis dahin liefern wir weiterhin Notvorräte zu unseren Lesern nach Hause, die sich darüber sehr freuen.

Seit dem 4. Mai 2020 hat die EÖB der Lukaskirche in Kaarst mit dem Einverständnis des Trägers und unter Einhaltung aller erforderlichen Hygienevorschriften wieder geöffnet.
Als zusätzlichen Schutz für die Mitarbeiterinnen tragen sie ein Gesichtsschild aus Kunststoff zur effektiven Tröpfchenabwehr. Dieses bietet einen viel angenehmeren Tragekomfort und schützt sicher auch besser als die Stoffmasken. Die Reinigung ist einfach und das Schild kann mehrfach verwendet werden. Die Sicht ist einwandfrei.
Rundherum war die Woche für unsere Bücherei ein voller Erfolg. Wir hoffen, dass es so weiter geht und wir bald wieder normale Zeiten haben werden.

Am 8. Mai 2020 eröffnete die Ev Öffentl. Kinder- und Jugendbücherei in Sohren wieder ihre Pforten. Selbstverständlich wurde dieses unter Berücksichtigung der Schutzmaßnahmen vorgenommen. So müssen zur Zeit alle Mitarbeiterinnen und alle Besucher*innen eine Schutzmaske tragen. Außerdem dürfen nicht mehr als 5 Personen zusätzlich zu den 2 Mitarbeiterinnen sich im Raum der Bücherei befinden. Es wurden noch weitere Maßnahmen ergriffen. Trotz dieser Maßnahmen konnte sich die Bücherei über 42 Leser*innen freuen, da diese glücklich darüber waren endlich wieder Bücher ausleihen zu können.

Wir vom Team der ev. öffentlichen Bücherei Tiefenbach hatten zu Anfang der Corona-Pandemie beschlossen, weiterhin für unsere Leserinnen und Leser da zu sein und die Bücherausleihe anzubieten. Kreativität war nun gefragt. Die Öffnungszeiten wurden bis zu den Sommerferien von fünfmal wöchentlich auf einen Nachmittag in der Woche reduziert, an dem stets zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen mit Nasen-Mundschutz bestückt vor Ort waren.
Die ausgeliehenen, zurückgegebenen Medien wurden in einer Box gesammelt, aus den Leserkarteien gestrichen und nach zwei Tagen wieder zurück in die entsprechenden Regale einsortiert. Die Maskenpflicht bestand und besteht für alle Besucher*Innen der Bücherei. Ebenso standen und stehen Desinfektionsmittel bereit.
Zu Beginn der Pandemie war stets nur eine Person in der Bücherei „erlaubt“, später wurde die Abstandsregel auf bis zu drei Personen erweitert.
Weiterhin boten wir einen Telefonservice an. So konnten während der Öffnungszeiten in der Bücherei bzw. bei der Leiterin privat Bücherausleihwünsche geäußert werden. Die Bücher wurden in Tüten verpackt und mit Namen versehen in der Bücherei zum Abholen bereitgestellt. Für Menschen, die gerne ausleihen wollten, jedoch den Kontakt scheuten, bauten wir unseren bereits bestehenden Hol- und Bringservice weiter aus.
Seit den Sommerferien ist die Bücherei in Tiefenbach wieder zu den gewohnten Zeiten und weiterhin unter den geltenden Hygieneregeln geöffnet und das Büchertelefonangebot sowie der Hol- und Bringservice stehen weiterhin zur Verfügung.

Wie wichtig Bücher, Hörbücher und auch DVDs gerade in dieser für uns alle anstrengenden Zeit mit vielen Entbehrungen sind, ist uns allen einmal mehr bewusst geworden. Und ebenso wie reich beschenkt wir mit unserer Bücherei sind und wie sehr sie zum zentralen Punkt des Gemeindelebens geworden ist und doch immer schon war.
In einer Zeit, in der wir keine Gottesdienste feiern konnten, keine Gruppen und Kreise stattfanden und viele Menschen mangels sozialer Kontakte zu vereinsamen drohten, war und ist unsere Bücherei stets ein fester Anker in den Irrungen und Wirrungen der coronabelasteten Zeit.
Miteinander haben wir uns und unseren Leser*Innen Freude bereitet. Und so manches Gespräch, das wir miteinander führen konnten, und ein ausgeliehenes Buch haben sicher geholfen, die Sorgen und Ängste ein wenig zu mindern.
War es auch z.T. ein anderes Arbeiten mit manchmal ungewohnten Herausforderungen hat es uns doch immer Spaß gemacht und angeregt.
Viele wunderbare neue Bücher wurden angeschafft und zur Ausleihe bereitgestellt. Und viele Menschen brachten uns ihre gelesenen, oft ganz aktuellen Bücher als Spende, die wir dankbar annahmen und gerne weiterhin annehmen.
Die Bücherei ist also nicht nur Ausleihort, sie ist vielmehr ein Ort der Begegnung und des Miteinander. Und dafür sind wir dankbar.
Andrea Mathes, Presbyterin

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