Penguin Verlag 2021. 333 Seiten
ISBN: 978-3-328-60258-3
25,00 Euro
Im multiethnischen Ostafrika, am Ende des 19. Jahrhunderts, als Briten und Deutsche ihre koloniale Vormachtstellung ausbauen und afrikanische Traditionen allmählich zerstören: Der 12-jährige Yusuf wird dem reichen arabischen Kaufmann Aziz als Pfand mitgegeben, um die Schulden seines Vaters zu tilgen. Zurückkehren wird er nie. Auf verschiedenen Stationen als Aziz‘ Angestellter lernt Yusuf die Liebe zur Schönheit eines Gartens und zu einer Frau kennen, er lernt den Koran zu lesen und gehorsam zu dienen. Als Teilnehmer einer monatelangen Handelsreise in den Westen Ostafrikas begegnet er den Schrecken der wilden und der menschlichen Natur, doch er bleibt ein naiver, unschuldiger junger Mann, der scheinbar nicht erwachsen wird.
Als der englischsprachige Autor 2021 den Literatur-Nobelpreis erhielt, lagen gar keine deutschsprachigen Ausgaben mehr vor. „Das verlorene Paradies“ erschien 1994, die deutsche Übersetzung von 1996 wurde für die neue Ausgabe durchgesehen und um ein Glossar mit häufig vorkommenden Wörtern aus dem Arabischen und Kiswahili ergänzt. Ein Roman für anspruchsvolle Leser/innen mit Sinn für das Geschichtenerzählen und üppige Bilder.
SL
Irmgard Kremer-Bieber