Verlag Galiani Berlin 2022. 206 Seiten
ISBN: 978-3-86971-254-3
20,00 Euro
In den ausgehenden 80er Jahren in der DDR erbt Michael den Hof seiner Oma in einem kleinen Dorf im unteren Odertal. Sehr einfach lebt er dort seit er vom Psychologie Studium in Rostock wegen nicht linientreuer politischer Ansichten ausgeschlossen wurde. Dennoch spricht sich unter der Hand herum, dass er dank seiner Hypnoseausbildung Menschen in nicht erreichbare Länder reisen lassen kann. Das begeistert vor allem Frauen, die nicht nur die fernen Sehnsuchtsgegenden auf diese Weise besuchen, sondern dort auch bekannte und berühmte Menschen treffen können. Da einige der Frauen gleich auf dem Hof bleiben, entsteht eine bunte kleine Kommune, die allerdings von einigen im Dorf argwöhnisch beobachtet wird. Und dann wird diese Gemeinschaft auch noch bei der Stasi denunziert. Zum Glück hat das mit dem Ende der DDR keine weiteren Folgen für die Beteiligten.
Mit Lieselottes Erzählung, die schon immer in diesem Dorf gelebt hat, lässt der Autor Gegend, Menschen, Geschichte und Eindrücke der Dorfbewohner lebendig werden. Mit den angereisten und gebliebenen Anika, Simone, Peggy und Melanie wird das Leben und Treiben auf dem Hof und mit Michael sehr anschaulich und und mit einer Prise Humor dargestellt.
Eine amüsante und leichte Unterhaltung vom ländlichen Leben in dem Land, das es nicht mehr gibt. Für alle Büchereien empfohlen.
SL
Ursula Neumann