Leykam Verlag 2022. 281 Seiten
ISBN: 978-3-7011-8251-0
25,00 Euro
Anfang der 70er Jahre lebt Elfi Reisinger, eine junge Bäuerin, mit ihren Eltern auf einem kleinen Hof in einem abgelegenen Dörfchen, einer sog. Rotte, im Voralpenland. Als ihr depressiver Vater durch Selbstmord verschwindet, verschiebt sich das Gefüge in der bäuerlichen Siedlung. Der Hof und der dazugehörige Seegrund wecken Begehrlichkeiten und wer Elfi seine Hilfe anbietet, tut dies selten uneigennützig. Elfis Heirat mit einem „Auswärtigen“ macht die Lage noch schwieriger, zumal dieser den Hof noch höher verschuldet.
Sprachlich zunächst gewöhnungsbedürftig, trifft der Autor genau den Tonfall, der zum einfachen bäuerlichen Umfeld in den Alpen passt. „Die Rotte“ kommt wie ein Heimatroman daher und bildet dabei überzeugend ab, wie schwierig es für eine junge Frau sein kann, sich in einem konservativen Umfeld, an dem sie zu scheitern droht, zu behaupten. Wer sich auf den Sprachstil einlässt, kann sich auf einen packenden Lesegenuss freuen. Für Lesekreise durchaus geeignet.
SL
Irmgard Kremer-Bieber