Peter Hammer Verlag 2021. 368 Seiten
ISBN: 978-3-7795-0669-0
26,00 Euro
Der aus dem Französischen übersetzte Roman erzählt die Geschichten von drei Frauen aus drei Generationen: Anna (verwaist, mit afrikanischem Namen Bouissi), die als Schülerin der französischen Missionsschule in Kamerun heranwächst und im Hospiz selbstkritisch auf ihre koloniale Sozialisation und ihre Ehe zurückblickt; ihre Tochter Abi, die in Frankreich als Kulturjournalistin lebt sowie Annas Nachbarmädchen Tina, das die Schrecken als „Frau“ eines Boko-Haram-Führers überlebt.
Der größte Teil des Buches wird in der Rückschau Annas erzählt; wobei die Grenzen zum auktorialen Erzählen fließend sind. Der Bericht Tinas über ihre Zeit bei Boko Haram ist ein beunruhigendes Protokoll über den islamischen Terror in Afrika. Der Roman gibt aufschlussreiche Einblicke in die kamerunische Geschichte und Gegenwart und wird deshalb besonders Afrikainteressierte ansprechen. Die Geschehnisse sind nicht immer schlüssig erzählt und bleiben leider oft oberflächlich.
SL
Irmgard Kremer-Bieber
