Peter Hammer Verlag 2022. 157 Seiten
ISBN: 978-3-7795-0678-2
22,00 Euro
Die aus Ruanda stammende Autorin beschreibt anschaulich das Leben ihrer Familie und besonders ihrer Mutter in Ruanda zurzeit des Bürgerkrieges der Hutus gegen die Tutsis. Gerade ihre Mutter Stefania schafft es, ihr rundes Haus, das inzu, zu einer wunderbaren Familienunterkunft zu machen. Es gelingt ihr immer wieder, die Kinder und auch den Mann vor den marodierenden Hutus zu schützen. Bis sie dann schließlich doch mit der Familie nach Botswana flüchten muss. Hier sind die Bräuche ganz anders als im Heimatland, aber auch hier gelingt es ihr ein Zuhause für die Familie zu schaffen. Warmherzig und liebevoll beschreibt die Tochter in dieser Hommage an ihre Mutter Stefania deren Leben und ihre eigene Kindheit und Jugend. Sie macht damit deutlich, wie unterschiedlich die Sichtweise der schwarzen Bevölkerung und der weißen Eroberer auf das Leben ist. Das alles wird ohne Vorwurf, sondern als Feststellung beschrieben.
Für alle Büchereien gerne empfohlen. Auch wenn dieses schmale Bändchen in die Vergangenheit der kriegerischen Auseinandersetzungen in Ruanda führt, geht es der Autorin nie um Rache, sondern um die Erinnerung an ihre Familie und die Zeit des familiären Zusammenhaltes. Darüber hinaus ist es durch eine sehr gute sprachliche Übersetzung ein wirkliches Lesevergnügen. In Rheinland-Pfalz gibt es übrigens eine politische Partnerschaft mit Ruanda.
Ba oder auch SL
Ursula Neumann
