Picus Verlag. 2021. 254 Seiten
ISBN: 978-3-7117-2100-6
22,00 Euro
Johanna Neuendorff ist Anfang dreißig und Burgschauspielerin mit Leib und Seele. Sie lebt 1961 mit ihrem Mann Georg, einem hohen Justizbeamten in bester Lage Wiens. Gerade ist Johanna Mutter geworden und hat Georg versprochen, sich die ersten drei Jahre um die gemeinsame Tochter zu kümmern. Doch schon nach acht Monaten fällt der Schauspielerin zu Hause die Decke auf den Kopf. Kurz entschlossen bringt sie das Kind zu ihrer Mutter, die in ärmlichen Verhältnissen zusammen mit ihrer Schwester MItzi, einer immer fröhlich Irren, wohnt. Die junge Frau eilt zum Burgtheater und hofft, dass sie trotz Kleinkind, dort ihre Karriere fortsetzen kann. Tatsächlich schafft es Johanna eine ihr angemessene Rolle zu erhalten. Doch die Opfer, die sie dafür bringen muss, sind groß und auch ihr Ehemann hat kaum Verständnis für ihre Schauspielleidenschaft.
Die Autorin erzählt sehr anschaulich das Leben von Johanna und ihrem Mann sowie ihren familiären Verhältnissen im Rückblick von zehn Jahren. Über jedem Kapitel steht die Jahreszahl und beginnt 1949, wo sich die beiden kennen und lieben gelernt haben. Es geht hier nicht nur um Liebe und Familie sondern auch um die Emanzipation der Frauen, die in diesen Jahren so langsam in Fahrt kam. Empfohlen für alle Büchereien.
SL
Monika Kaless
