Wieser Verlag 2021. 211 Seiten
ISBN: 978-3-99029-470-3
21,00 Euro
Michel Jean erzählt in seinem familienbiographischen Roman die Geschichte der Innu aus der Perspektive seiner Urgroßmutter, einer starken und freiheitsliebenden Frau. Als junges weißes Waisenmädchen verliebt sie sich in den Innu Thomas Siméon, heiratet ihn und führt mit ihm und seinem Clan ein Nomandenleben in dessen traditionellen Stammesgebieten in der kanadischen Provinz Quebec. Das Vordringen der Weißen in ihren Lebensraum, die Ausbeutung der Natur und die Assimilationszwänge drängen die Innu in ein Leben ohne Hoffnung. In Reservate gezwungen wird ihr Leben von Gewalt, Alkohol und Depression bestimmt.
Michel Jean verleiht in seinem Werk den First Nations Kanadas eine starke Stimme. Sein Anliegen ist, für die indigenen Völker für die Wahrung ihrer Identität und das Fortleben ihrer Traditionen zu kämpfen. Sehr lesenswert!
SL
Christine Heymer