Am 22. Juni feierte die Evangelische Öffentliche Bücherei in Neuss-Erfttal die Einweihung im neuen Domizil
Es hatte sich immer deutlicher abgezeichnet, dass die Bücherei in Neuss-Erfttal im Paul-Schneider-Haus, wo sie über 40 Jahren gewirkt hatte, nicht länger bleiben konnte, da die Gemeinde sich gezwungen sah, dieses Gemeindehaus aufzugeben.
Es folgten Monate des Bangens, wie würde es weitergehen? Würde es überhaupt weitergehen? Und wenn ja, wo?
Mit Unterstützung des im Stadtteil gut funktionierenden sozialen Netzes, vor allem der Schulleitung der Gebrüder-Grimm-Grundschule, wurde ein neues Domizil in einem Pavillon auf dem Schulgelände gefunden, die Raumnutzung zwischenzeitlich vom Schulverwaltungsamt vertraglich geregelt.
Nun ist die Bücherei einem wichtigen Anteil ihrer Nutzer – den Schulkindern – näher gerückt. Mit dem Umzug hat die Gemeindebücherei auch die Aufgaben einer Schulbücherei mit übernommen. Und nicht nur das. Auch die bereits bestehende „Lesepartner“-Aktion weiter ausgebaut. Dieses Angebot ist eine intensive, regelmäßige Einzelleseförderung für leseschwächere Kinder. 6 Mitarbeitende der Bücherei, darunter 2 Lehrer, haben im letzten Schuljahr bei 25 Kindern aus den Klassen 2 und 3 als Lesepartner gewirkt. Diesen Kindern war die Teilnahme von ihren Lehrerinnen empfohlen worden.
Unsere erwachsenen Leser haben wir natürlich nicht vergessen – nach wie vor legt die Bücherei Wert darauf, öffentlich zugänglich zu sein und allen Altersklassen ein Angebot zu machen .
Nach Schließung des Paul-Schneider-Hauses ist die Evangelische Kirche im Stadtteil nunmehr ausschließlich über die Bücherei präsent.
Vielleicht ist diese Lösung ein nachahmenswertes Beispiel für andere in diesen härter werdenden Zeiten?
Gertrud Kühl