23.03.2020

Winterbienen. Norbert Scheuer

C.H. Beck 2019. 318 Seiten
ISBN: 978-3-40673963-7
22,00 Euro

Bislang zogen die schweren Folgen des zweiten Weltkrieges an den Bewohnern von Kall in der Eifel scheinbar vorbei, doch im letzten Kriegsjahr werden auch hier die Auswirkungen immer dramatischer. Insbesondere für Egidius Arimond, Epileptiker und ehemaliger Lehrer. Er lebt ziemlich zurückgezogen am Rand des Dorfes, kümmert sich intensiv um seine Bienenvölker, hat mit einigen Frauen des Dorfes Liebesverhältnisse und hält sein Leben akribisch in einem Tagebuch fest, das er in einer der Bienenstöcke versteckt. Um Geld für seine Medikamente zu bekommen, unterstützt er eine anonyme Organisation, die jüdische Menschen zur Flucht nach Belgien verhilft. Seine Rückzugsorte sind seine Bienen, deren Verhalten er genau aufzeichnet, sowie die örtliche Bibliothek, wo er seine Bücher versteckt und sich mit dem Leben seines Vorfahren, des Mönches Ambrosius Arimond, beschäftigt.

Ein vielschichtiger Roman, der aus der Sicht von Egidius sachlich und unaufgeregt in Tagebuchform erzählt wird. Bienen und Staatsformen, Egoismus und Hilfsbereitschaft, Krieg und Flucht sind nur einige Themen dieses sehr gelungenen Romans, der ein mehrmaliges Lesen lohnt! Sehr gerne empfohlen für Leserinnen und Leser, die sich intensiver mit einem Buch auseinandersetzen möchten.

SL

Helene Schäuble

Kommentare

Auch von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch.
Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und die Ereignisse dieser Zeit werden sehr nachvollziehbar beschrieben. Da ich die Gegend etwas kenne, konnte ich mir die Schauplätze noch besser vorstellen. Ebenso habe ich viel über Bienen erfahren.
Ein Buch, das zurecht den Evangelischen Buchpreis erhalten hat.

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