27.05.2020

Wir holen alles nach. Martina Borger

Diogenes 2020. 295 Seiten
ISBN: 978-3-257-07130-6
22,00 Euro

Die alleinerziehende Sina versucht Job, Kind und die Liebe zu ihrem neuen Lebensgefährten unter einen Hut zu bekommen. Ihrem Sohn Elvis gegenüber hat sie ein dauerhaft schlechtes Gewissen. Da bei Elvis, der ein sehr zurückhaltender Junge ist, bald das Übergangszeugnis auf die weiterführende Schule ansteht, engagiert Sina die rüstige Rentnerin Ellen als Nachhilfelehrerin für ihren Sohn. Elvis fasst schnell Vertrauen zu Ellen und ihren Hund liebt er besonders. Beide verbringen viel Zeit gemeinsam, auch über die Nachhilfestunden hinaus. Doch dann entdeckt Ellen, dass der Körper von Elvis voller blauer Flecken ist. Ellen vermutet, dass mehr dahintersteckt als Elvis preisgibt.

Ein sehr einfühlsamer Roman, der viele aktuelle Gesellschaftsprobleme anspricht: Überforderung von Alleinerziehenden und von Kindern, Armut von Rentnern sowie Mobbing. Die Hauptfiguren sind alle sehr liebevoll beschrieben und man kann als Leser ihre Sorgen, aber auch ihre schönen Momente, gut nachvollziehen und miterleben. Das Buch ist so fesselnd geschrieben, dass man es, ohne aufzuhören, in einem Atemzug durchlesen möchte. Gerne vielen Beständen empfohlen.

SL

Helene Schäuble

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