Der Hörverlag 2023. MP3. 766 Minuten
ISBN: 978-3-8445-4888-4
21,95 Euro
Vor zwanzig Jahren haben Theresa und Stefan zusammen in Hamburg Germanistik studiert. Ihre Gespräche am Küchentisch ihrer kleinen WG und ihre intensive platonische Freundschaft fanden ein jähes Ende als Theresa plötzlich ihr Studium abgebrochen hat, um nach dem Tod ihres Vaters den Bauernhof der Familie in einem kleinen Dorf in Brandenburg zu übernehmen. Stefan hat sein Studium beendet, ist in der Großstadt geblieben und inzwischen Kulturchef einer großen Wochenzeitung. Ihr überraschendes Wiedersehen in Hamburg nach zwei Jahrzehnten endet zwar in einem Desaster, trotzdem spüren beide noch die alte Verbundenheit und beginnen einen intensiven Email- und WhatsApp-Austausch. Da beider Leben in so unterschiedlichen Welten spielt, hier die Familienfrau im bäuerlichen Umfeld, dort der hippe Großstadtsingle in seiner Kulturblase, prallen gegensätzliche Weltsichten mit Wucht aufeinander. Theresa und Stefan lassen kein Reizthema aus: Klima- und Weltpolitik, Gendern, Gleichberechtigung und toxische Männlichkeit, Rassismus, Agrarbürokratie und ganz besonders die Macht der sozialen Medien und die Spaltung der Gesellschaft.
Der Roman zeigt, welche unterschiedliche Perspektiven man einnehmen kann und fragt, wie wichtig Streit und Debatten für unsere Demokratie sind. Juli Zeh und Simon Urban gelingt mit diesem hochaktuellen Briefroman ein wichtiger Beitrag zur Diskussion der Befindlichkeiten unserer Gesellschaft. Das sehr empfehlenswerte Hörbuch, gelesen von Max Urlacher, Julia Nachtmann und Rosario Bona, lässt diesen Diskurs besonders lebendig werden.
SL
Christine Heymer
